Ein Jahr lang durchforstete Annette Seidel im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme die Geschichte der Gemeinde Hohenberg-Krusemark. Sie interessierte sich besonders für all die Dinge, die mit dem Namen im Zusammenhang stehen. Ergebnis ihrer Tätigkeit ist, daß genau 700 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung eines "von Krusemark" diese Familie zum Ort ihrer Wurzeln zurückkehrt.
Ein altes Stendaler Geschlecht
Bei den Krusemarks soll es sich um ein altes Stendaler Geschlecht handeln, daß der Gewandschneidergilde angehörte. Später tauchten sie als altmärkischer Landadel auf.
Die erste urkundliche Erwähnung des Familiennamens geht auf das Jahr 1298 zurück. Damals begleitete Johann von Krusemark den Markgrafen von Brandenburg nach Nürnberg, erklärte Annette Seidel. Das Krusemarksche Rittergut, so werde vermutet, befinde sich seit 1336 im Besitz der Familie. 1818 verließ der letzte Krusemark den Ort. Das Gut wurde verkauft. Mit dem Tod des Preußischen Gesandten Friedrich-Wilhelm Ludwig von Krusemark im Jahre 1822, starb der adlige Teil der Familie weitestgehend aus.
Nach Angaben von Annette Seidel entwickelte sich der bürgerliche Teil der Familie um 1400. Dabei habe es sich um studierte, wohlhabende und angesehene Leute gehandelt. Im Jahre 1454 war ein Krusemark Bürgermeister in Osterburg. Nach und nach verließ das Gechlecht allerdings die Altmark und siedelte sich in anderen Regionen, wie dem mecklenburgischen, an. Derzeit sei Annette Seidel keine Person mit diesem Nachnahmen bekannt, die in der Altmark wohnt.
Arbeit von Annette Seidel gelobt
Verwaltungsleiter Eike Trumpf nutzte die Gelegenheit, um die Arbeit von Annette Seidel hervorzuheben. Am 1. November des vergangenen Jahres begann sie mit ihrer Forschung. "Zum Anfang hat sie wenig gehabt als Arbeitsgrundlage", so Trumpf. Annette Seidel habe sich aber so intensiv und umfangreich mit der Materie vertraut gemacht, daß derzeit Material in "geballter Form" vorliege. Krönender Abschluß der ABM sei eben das Krusemark-Treffen, bei den die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dies Ergebnis sei nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, daß Annette Seidel einen sehr guten Draht zu den Krusemarks in allen Teilen Deutschlands und dem Ausland hatte.
Familienverein wäre Alternative
"Mir hat es Spaß gemacht", so die Krusemark-Fachfrau. Allerdings konnte sie nicht verbergen, daß sie das Auslaufen des ABM-Projekts traurig stimmt. "Diese Familienforschung muß weitergeführt werden", wünscht sie sich. Eine Alternative zur ABM wäre, diese Recherchen in einem Familienverein fortzusetzen.