Im Kreise
Osterburg, Provinz Sachsen, liegen westlich der Elbe Dorf und Gut Krusemark. Der
Name des Dorfes tritt zuerst 1190 auf. Der Personenname "von Krusemark"
erscheint zuerst 1298. Ein "von Krusemark" begleitete den Markgrafen von
Brandenburg in diesem Jahr nach Nürnberg. Nach einer Angabe der Kanzlei für
Wappen und Stammbaumforschung soll es ein ursprünglich der Gewandschneidergilde
angehöriges altes Stendaler Geschlecht sein, das später unter dem altmärkischen
Landadel erschien.
Wie der Name entstanden ist, ist noch nicht sicher. Das Wappen hat einen
dreiarmigen, goldenen Standleuchter im roten Felde. Darüber eine Krone und auf
dieser ein Schwan mit einem Ring im Schnabel und einer silbernen Säule mit
goldenem Knopf. Daraus hat ein Namensforscher gefolgert, dass es sich um ein
Lehen der Kirche handelt. In einer Zeitung fand ich vor 60 Jahren folgende
Erklärung: "Krusena soll im Kirchenlatein Kronleuchter bedeutet haben". Andere
Forscher bestreiten es aber. Sie behaupten das Wappen sei kein "Sprechendes", es
wird sogar vermutet, dass es von der Familie "von Möllendorf" übernommen worden
sei.
1334 war der Ort noch markgröflich, 1336 scheint das Gut in den Besitz der
Familie von Krusemark gekommen zu sein, 1822 wurde es von dem letzten dieses
Namens, dem Preuss. Gesandten in Wien, Friedrich, Wilhelm, Ludwig von Krusemark
verkauft.
Immer ist der Ortsname gleich geschrieben. Nur einmal 1541 "Krausemark". Dies
ist vielleicht durch Einwirkung des durch Luthers Schriften neu aufkommenden
Neuhochdeutschen oder vielleicht durch einen Landesfremden - Mitteldeutschen -
als Schreiber geschehen. In der Altmark liegen aneinandergereiht bzw. benachbart
mit Krusemark mehrere auf "mark" endende Ortschaften, z.B. Bismark, Schönermark,
Königsmark, Persmark (bei dem Dorfe Erxleben), Wendemark. "Mark" scheint
Grenzort zu bedeuten, der in alter Zeit vielleicht auch befestigt war, als die
jetzige Altmark noch Grenzland gegen die Wenden war. Die Besiedlung des Landes
westlich der Elbe durch Flamen und Holländer soll von 1120 an erfolgt sein.
Wahrscheinlich sind die Orte vielfach nach dem Namen des ersten Siedlers genannt
worden. Z.B. Petersmark, Sievershausen, Petershagen, Heinrichtswalde,
Hermannsrode, Gernrode (Gerorode), Nikolausried, Hermannsburg, Pertersburg
u.v.a. Die auf "mark" endenden Namen würden demnach zu übersetzen sein:
"Petersmark = Grenzort des Peter, Königsmark = Grenzort des Königs, Bismark =
Grenzort des Bischoffs, Krusemark = Grenzort des Kruse, (ein vielfach
auftretender Name bei den Schweden) oder Krüsecke's-mark, evtl. auch
Krauses-mark."