Interessante
Notizen über den Ort und gut Krusemark finden sich u.a. bei E. Wollesen
"Beiträge zur Geschichte des Kreises Osterburg" Teil 2, erschienen im Verlag
Theodor Schulz, Osterburg. Weitere Quellen sind die verschiedenen Adelslexika
insbesondere das Hellbachsche. Ferner sind in dem 1726 erschienenen Bändchen
"Altmärkische historische Sachensammlung" Teil 2, Seite 214, betreffend den 1637
verstorbenen Geistlichen Inspektor M. Joachim Krusemark und Teil 3 daselbst,
Seite 365 die zahlreichen Mitglieder der Familie Krusemark genannt, die dem Rate
der Stadt Osterburg seit 1483 angehört haben. Noch mehr Nachrichten finden sich
in der Pritzwalkischen Geschichte § VII und in der Perlebergschen Geschichte §
XII. Auch in Seehausen, Stendal und Werben sind Mitglieder der Familie Krusemark
angesessen gewesen. Als weitere Quellen können genannt werden die um 1906 in
Pritzwald bei Dr. Adolf Tientken erschienenen Beiträge "Zur Geschichte der Stadt
Pritzwalk". Ferner Riedel, "Codex diplomatikur Brandenburgienses" Band V, Seite
10, 126, 128, 130, 197, 198, 210, 221-223.
Auch der Berliner Verein für Genealogie bürgerlicher Familien wird vielleicht
Auskunft geben können. Die Familie "von Krusemark" ist 1822 mit dem Preuss. Gesandten Friedrich,
Wilhelm Ludwig von Krusemark in Wien ausgestorben. Sie hat eine Reihe
bedeutender Militär- und Zivilbeamten gestellt, z.B. den General Hans von
Krusemark, geb. 1720. Er wird unter Friedrich dem Grossen viel genannt. Das
Erbbegräbnis befindet sich in der Kirche des Dorfes Krusemark. Es befand sich um
1900 herum in einem sehr verwahrlostem Zustande.
Aber auch die bürgerliche Familie Krusemark war in der Zeit von 1400 ab, wie
nachweisbar, in der Altmark sehr angesehen und berühmt. (1438 hat ein Johannes
Krusemark aus Stendal in Leipzig als Baccalaureus der Philosophischen Fakultät
promoviert.) Sie hat zahlreiche Bürgermeister, Geistliche etc. z.B. in den
Städten Perleberg, Pritzwalk, Seehausen, Stendal, Osterburg etc. gestellt. Sie
muss zum Teil auch sehr wohlhabend gewesen sein, es finden sich noch mehrfache
Urkunden, nach welchen Angehörige derselben adligen Grundbesitzern erhebliche
Darlehen gegeben haben.
Der Familienname wird in den Kirchenbüchern etc. sehr verschieden geschrieben
z.B. Crusemargk, Crusemarz, Krusemarken, Crusemarcius etc., dies hat aber nichts
zu bedeuten, jeder schrieb in alten Zeiten wie es ihm passte und wie er es
konnte.
In den verschiedenen Linien der bürgerlichen Familie Krusemark hat sich
unabhängig von einander die Tradition erhalten, dass sie von der adligen Familie
Krusemark abstamme; und zwar sollen, wie es öfter geschehen ist, Mitglieder
derselben, um städtische Aemter zu erhalten, den Adel abgelegt haben. Dies ist
vielfach vorgekommen, z.B. ein "von Bötticher" legte um 1200 den Adel ab, um
Bürgermeister in Nordhausen zu werden. Im 19. Jahrhundert haben die
Nachkommendieses Bürgermeisters Bötticher en Adel wieder aufgenommen. Sie
konnten dies, weil sie ihre Abstammung lückenlos nachwiesen.
In der Familiengeschichte des Geschlechts "von Kröcher" tritt der
Bürgermeister Georg Krusemark (geb. etwa 1545) auch als "de" Krusemark auf.
Andere Mitglieder der Familie werden gelegentlich auch mit "de" und "van"
Krusemark in Urkunden bezeichnet. Dies ist aber kein Beweis. Es kann eine
Höflichkeitsformel gewesen sein. In der bürgerlichen Familie wurde zum Teil von
jeher das adlige Wappen geführt, aber auch ein zweites gänzlich verschiedenes
Wappen. Letzteres ist an sich kein Gegenbeweis, da die Wappen in früheren Zeiten
oft willkürlich geändert wurden.
Wahrscheinlicher scheint es mir zu sein, dass seiner Zeit ein Mitglied der
sehr verbreiteten bürgerlichen Familie das Adelsprädikat erhielt.
Vielfach nannten sich im 13. 14. und 15. Jahrhundert Personen, die in einen
anderen Ort verzogen, nach dem Ort ihrer Herkunft, z.B. Kolberg, Flatow, Berlin
- Berliner, Schwerin - Schweriner etc. In einem Bürgerverzeichnis von Stendal
hiess im 15. Jahrhundert ein Drittel der Bürgerschaft nach Ortschaften.
Auffällig ist nur, dass sich bei den verschiedenen Linien der Familie Krusemark,
die von dem Georg (geb. 1545) und Joachim (verheiratet mit Margarete Dömmenitz
aus Osterburg 16.9.1576), welche wahrscheinlich Brüder waren, und die durch
Jahrhunderte hindurch in keinerlei Beziehungen zu einander standen, sich die
Tradition der Abstammung von der adligen Familie lebhat erhielt.
Urkundlich nachweisbar ist sie trotz aller Bemühungen nicht
gewesen. Es sollen hierbei nur die direkten Vorfahren genannt werden, wobei bemerkt
wird, dass in den Kirchenbüchern der Name ab und zu, wie oben erwähnt,
verschieden geschrieben wird, was aber ohne Bedeutung ist.
(es folgen Personendaten zu der dreilinigen Familie aus Perleberg)
[...] Luckenwalde im Mai 1932.
Carl Theodor Krusemark
In Pommern, Kreis Demmin liegt übrigens ein Ort
Krusemarkshagen.
Urkundlich (durch Tauf- und Trauscheine etc.)
nachweisbar sind
folgende Vorfahren meiner Familie.
Dieser Kuno [Krusemarck] hat für seine Linie einen sehr genauen
Stammbaum aufgestellt. Er hat mich auch in sehr dankenswerter Weise bei meinen
vorstehenden Feststellungen unterstützt.
Ein treuer Mitarbeiter war auch der
inzwischen verstorbene Oberingenieur und Mühlenwerksdirektor H. Krusemark s.Z.
Dresden, Katzerstr. 71. Ferner bin ich dem Kaufmann und Kirchenrendanten Herrn
W. Ratig in Perleberg zu größtem Dank verpflichtet. Er hat mit vielem Interesse
und selbstlos meine Nachforschungen unterstützt und gefördert.
Die Arbeit war
sehr mühsam, das Resultat würde wahrscheinlich größer gewesen sein, wenn nicht
der Krieg die Nachforschungen erschwert und unterbrochen hätte. Jetzt will ich
dieselben nicht wieder aufnehmen, zumal meine beiden treuen Mitarbeiter, der
Fabrikdirektor Hans Krusemark - Dresden und der Major Kuno Krusemarck,
inzwischen verstorben sind. Immerhin ist eine gute Grundlage für weitere
Forschungen geschaffen, die ich anderen Mitgliedern meiner Familie überlassen
muß und für die ich von Herzen Erfolg wünsche. Eine größere Anzahl von Urkunden,
Taufscheinen, Auszügen uns den Kirchenbüchern etc., ist in meinem Besitz. Da ich
vorstehend die Geburtsorte etc. angegeben habe, lassen sich die Urkunden durch
Nachfrage bei den betreffenden Kirchen und Stadtbehörden für jeden, der
Interesse daran hat, leicht beschaffen.
Staatl. Forstmeister i.R.