Heraldik (Wappenkunde)
1. Woher kommt das Wort Heraldik ?
"Gott sagte zu Noah und
seinen Söhnen mit ihm:
Siehe, ich richte mit
euch einen Bund auf.
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes.
Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken;
der soll das Zeichen sein
des Bundes zwischen mir und der Erde."
(1.Mose 9, Verse 8, 12, 13)
Wenige Worte haben so viele Bedeutungen wie das Wort "Zeichen"; dies gilt für
alle Sprachen des Kulturkreises und weit darüber hinaus. Vor der eigentlichen
Heraldik als Wissenschaft gab es nur das Wissen über bestimmte Zeichen, die
allgemein als Erkennungsmerkmal dienen konnten. Im Rahmen dieser Funktion
entwickelten sich Gewohnheiten, alle von einer Darstellungsart geprägt, dem
heraldischen Stil.
Heraldik als Wissenschaft gibt es etwa seit dem 14. Jahrhundert. Mit
diesem Fachbegriff für die Wappenkunde bezeichnet der Fachmann alles, was mit
Wappen zusammenhängt:
die Wappenlehre
die Wappenkunst
das Wappenrecht
Die Bezeichnung Heraldik geht auf die Herolde des Mittelalters zurück. Der
Herold war Beamter bei Hofe und hatte mehrere einflussreiche Aufgaben:
Er überprüfte die Turnierordnung.
Er war derjenige, der die weitestgehenden Kenntnisse
über die Familienzusammengehörigkeiten besass.
Er hatte sich zu überzeugen, daß ein Ritter turnierfähig
und damit von adeliger Herkunft war.
Er ritten auf Feldzügen und Reisen den Herren voraus
und kündigten deren Kommen an.
Diese Aufgaben wurden auch die "Kunst der Herolde" genannt, lateinisch "ars
heraldica". Davon wiederum leitet sich das Wort "Heraldik" ab. Die Herolde
selber mußten sich bei der Bevölkerung und auch am Hof sozusagen "ausweisen";
deshalb trugen sie einen wappenverzierten Schild oder eine Standarte.
Den Herolden haben wir es zu verdanken, daß sich allmählich ein Wappenwesen
entwickelte. Sie legten die ersten Wappenbücher an, in denen Angaben zu
der Herkunft und den Wappen der einzelnen Ritter enthalten sind. Sie waren es
auch, die in Gedicht und Epos die Wettkämpfer priesen und deren Wappen genau
beschrieben.
von Christian Klambauer / Ingo Meyer
2. Wappenfarben
Farben spielen in der Heraldik eine große Rolle. Es gibt normale Farben
(s.u.) und Metalle. Auf einem Wappen müssen sich Metall und Farbe streng
anbwechseln, d.h. keine Farbe darf an eine andere, kein Metall an ein anderes
stoßen.Allerdings haben die Farben ursprünglich keinerlei Symbolcharakter, bzw.
Aussage. Erst später wurden in sie bestimmte Eigenschaften hineininterpretiert.
Doch hierauf werden wir erst gar nicht eingehen. Hier die Farben in der
Übersicht:
Zwei verschiedene Metalle:
gold
silber
Achtung! Auf alten Pergamenturkunden wird oftmals "silber" mit
"schwarz" symbolisiert.
Es gibt fünf unterschiedliche Farben:
blau
rot
grün
purpur
schwarz
3. Zu beachten...
1.) Grundsätzlich ist zu bemerken, daß
Wappen nur mit Worten allein beschreibbar sein müssen. Auch Richtungen (links,
rechts) sind unwichtig (wohin letztenendes z.B. die Helmzier zeigt,
etc.).
2.) Steht ein Wappen auf dem Kopf (z.B. auf einer alten
Grabplatte), bedeutet dies, daß der letzte Stammhalter dieses Geschlechts mit
diesem Wappen ausgestorben ist.
4. Entstehung von Wappen
Wappen entstanden erstmals bei den Kreuzzügen als Erkennungszeichen auf
den Schilden der Ritter. Diese Wappen dienten aber nicht nur im Kampf, sondern
auch bei Tournieren als Identifikationsmerkmal.
Seit dieser Zeit entwickelte sich das Wappenwesen immer weiter. Später
nahmen auch bürgerliche Familien Wappen an. Zuletzt arteten Wappen in sogennate
"Kunstwappen" aus, die heraldisch falsch und pompös gestaltet
sind.
[Krusemarkwappen] [Familiengeschichte]